Resümee 

 

Perfekt ausgerüstet ohne Visa, dafür mit je zwei Reisepässen, Carnets de Passages für die Moppeds, unzähligen Passbildern, nationalem.+ internationalem Führerschein, US-Dollar, je einer Visa- und Mastercard, einer Auslandsreisekranken-versicherung, für Notfälle genügend Ibos und Lariam in den Taschen, mit wichtigen Antikörpern durch Impfungen in unseren Körpern, mit perfekt ausgewähltem Campingoutfit, Wassersack, Reserveschläuche, Flickzeug, Luftfilter, Benzinkanister, Zündkerzen, Kompressor, Druckluftprüfer, Motoröl, Werkzeug, Sicherungen, Schrauben ... ein paar Klamotten und noch weniger Strassenkarten in den Satteltaschen, mit GPS an einem Lenker und mit riesengroßer Abenteuerlust in den Herzen, machten wir, Katharina und Ingmar, uns im März 2011 auf den Weg von Bremen zum südlichsten Punkt Afrikas.

Auf unseren Motorrädern – BMW G 650 xchallenge - legten wir in 13 Monaten

oder 398 Tagen knapp 50.000 Kilometer zurück. Nicht ganz in einem Rutsch. Knochenbrüche bescherten uns eine Reha - Pause von neun Monaten in Deutsch-land.

 

Die Reise ging durch zehn europäische, fünf Staaten Vorderasiens und sechszehn afrikanische Länder.

 

Von 395 Nächten verbrachten wir 351 im Zelt.

 

Der östlichste Punkt unserer Reise war Aleppo in Syrien, der Westlichste in Namibe in Angola und der Südlichste Cape Agulhas in der Republik Südafrika.

 

Unsere tiefste Landstelle lag in Israel am Toten Meer auf knapp 400 m unter n.N., 

die Höchste, 3.045 m über n.N., in den Simien Mountains/Äthiopien.

 

Mit einer Fläche von rund 2,5 Millionen km² (vor der Abspaltung des Südsudans) war die Republik Sudan das größte Land, welches wir bereisten. Das flächenmässigste kleinste Land, mit nur 13.812 km², war Montenegro.

 

Wir badeten im tiefsten See des afrikanischen Kontinentes. Dem Lake Tanganyika, der mit einer maximalen Tiefe von 1.470 Metern auf Platz zwei der Liste der tiefsten Seen der Welt belegt.

 

Wir reisten durch Afrikas dünnbesiedelsten Staat. Auf jeden Quadratkilometer kamen in Namibia nur 2,5 Einwohner, und durch den dichtbesiedelsten Staat des schwarzen Kontinents. In Ruanda drängten sich auf einem Quadratkilomerter 432 Menschen.

 

In Uganda wurden wir beim Abheben von 350 Euro am Bankomaten ungeahnt zu Millionären. 1.330.540 Uganda Schillinge, in kleinen, aber sauberen Scheinen, brachten unsere Geldbörsen zum Platzen. Die schmutzigsten, oft kaum lesbaren Geldnoten, hielten wir im Land der Läufer in den Händen - den Äthiopischen Birr.

 

Das teuerste Benzin, mit 1,80 € pro Liter, tankten wir in der Türkei. In Ägypten bekamen wir für 12 Cent/l wahrlich nicht den schlechtesten Sprit.

 

Biertrinken wurde mit 5 Euro/0,3 L in Israel richtig teuer. Im Sudan galt Alkoholverbot.

Im Nachbarland Ethiopien genossen wir das "kostbare Kühle" für 60 Cent/0,5 L.

 

Auch extreme Klimafaktoren, wie minus 8° C in Anatolien und um + 50 °C  im Sudan, zeigten „Grenzen“. Niederschläge in Angola und Namibia ließen uns mitsamt Zelt fast wegschwimmen.

 

Schlammpisten, Flussdurchfahrten, steinige Auf- und Abstiege, Tiefsandfahrten, Wellblechpisten, aber auch das normale Teerband bot echte Herausforderungen.

 

Oft waren die Lungen voller Staub, die Klamotten und Gesichter durch Dreck und roten Sand kaum erkennbar, die Körper durch Nahrungs- und Wassermangel aus-gemergelt und manchmal gingen auch die Nerven zu Fuß.

 

Trotz der „Reisestrapazen“ war Zeit zum Relaxen. Wir konnten in unterschiedlichste Kulturen eintauchen, großartige Tierbegegnungen erleben und wunderbare mensch-liche Kontakte knüpfen.

 

Oft wurden wir gefragt: wo war es am Schönsten? War es nicht zu gefährlich? 

Jedes Land hat seine kulturellen und landschaftlichen Highlights und als wirklich gefährlich empfanden wir es nie. Auch wenn in einigen Ländern die Waffenpräsenz schon sehr speziell war. Und fast jede Begegnung auf unseren 49.847 Kilometern war eine Lektion in Sachen Menschlichkeit.

 

Solch eine Reise bewegt und verändert. Man fährt nicht nach Hause, schliesst die Tür auf und kann wie vorher weiterleben...